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* 1972 in Lienz AUT, lebt in Wien AUT
Studium an der Cooper Union, New York USA, an der Akademie der Bildenden Künste Wien AUT und an der Universität Wien AUT
Ausstellungen [Auswahl]:
2012 BAWAG contemporary, Wien AUT [S]
Tsunami architecture, OK Centrum Linz AUT
2011 Dear Thick & Thin, ME contemporary, Kopenhagen DEN
2010 CCA, Ujazdowski castle, Warschau POL [S]
Documentary Fortnight exhibition, MOMA, New York USA
2009 Mexico 68, De Vleeshal, Middelburg NED [S]
See this Sound, Lentos Museum Linz AUT cat
2008 Mexico 68, Sala de Arte Público Siqueiros, Mexico City MEX [S]
Rom Report, Badischer Kunstverein, Karlsruhe GER
2007 Mexico 68, Galerie im Taxispalais, Innsbruck AUT [S]
Die Blaue Blume, Grazer Kunstverein, Graz AUT
In ihrem Dokumentarfilm porträtiert Heidrun Holzfeind den Wohnkomplex Za Żelazną Bramą im Warschauer Zentrum. Erbaut auf den Ruinen des ehemaligen Ghettos, galt dieser einst als Vorbild kommunistischer Architektur und war ein luxuriöser und begehrter Wohnort. Die Künstlerin befragt die unterschiedlichen Bewohner der Blockanlage in ihren Wohnungen oder draußen auf dem Vorplatz. Sie selbst bleibt dabei anonym und greift nicht in die Erzählungen ein, agiert hier vielmehr als Journalistin denn als Künstlerin. In der räumlichen Enge treffen Isolation und Nähe, Perspektivlosigkeit und Zukunft, Frustration und Zufriedenheit aufeinander. Die Architektur hat sich von außen her nicht verändert in all den Jahren, aber die Bewohner haben sich mit ihrem Umfeld arrangiert, sind sogar zu einem eigenen sozialen Gefüge zusammengewachsen und haben die Wohnungen ihren Bedürfnissen weitestgehend angepasst. Holzfeind zeichnet ein umfassendes Bild des Alltags von den Bewohnern als Gemeinschaft in diesem Wohnblock, der wie eine eigene kleine Stadt erscheint, die sich zwischen den neuen Hochhäusern Warschaus zu behaupten versucht. Alle Bewohner wollen auch in Zukunft in Za Żelazną Bramą leben, wo für manche ein Balkon das einzige zu sein scheint, was fehlt.
Annette Block