© Videonale e.V.
*1968 in London GBR, lebt und arbeitet in Köln GER und London GBR
Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln GER, an der Kunstakademie Düsseldorf GER und an der Central Saint Martins School of Art, London GBR
Ausstellungen [Auswahl]:
2012 Scattered Plots & Routes We Take, Newlyn Art Gallery, Cornwall GBR [S]
Even Ghosts Ring Bells Underwater, Galerie Vera Gliem, Köln GER [S]
2011 A Vanishing point nearby, HWK Delmenhorst GER [S]
2010 Reptile Turf & Copper Alloys , Galerie Iris Kadel, Karlsruhe GER [S]
Neues Rheinland, Die postironische Generation, Museum Morsbroich, Leverkusen GER
Animation, Zeichnung und Objekte, Galerie 1-14 Galerie, Stuttgart GER
Pittoresk – Neue Perspektiven auf das Landschaftbild, MARTa Herford Museum, Herford GER
2009 The Reachability Tree, European Kunsthalle, Cologne GER [S]
Shadows the Surface, Kunstverein Lippstadt GER [S]
Is it tomorrow yet? Singapore Art Museum, Singapore
Ein fliegender Teppich, an einer Leine geführt, schwebt an einer gezeichneten, surreal anmutenden Landschaft vorbei. Vom technologischen Fortschritt durch Hochhäuser, futuristische Industriebauten, Schläuche, Baukräne und ähnlichem geprägt, jedoch Öde und menschenleer, scheint sich diese Welt zugleich im Aufbau wie im Verfall zu befinden. Wie aus einem schwarzen Nichts oder dem abgesunkenen Meer erhebt sich das Landstück, dessen Anfang und Ende - einem Panoramarundbild vergleichbar - im Laufe des Videos sichtbar werden. Die beständige Wiederholung der Landschaftsbilder vermittelt nach einiger Zeit den Eindruck, sich mit dem Teppich endlos im Kreis zu drehen. James G. Ballards Roman Hochhaus von 1975, in dem er die Anti-Utopie einer degenerierten, der Barbarei verfallenen Gesellschaft in einem hochtechnologisierten Hochhaus-Dschungel entwickelt, stand gewissermaßen Pate für dieses Video. In einem spannungsreichen Verhältnis von traditioneller Zeichnung und Video-animation, realer Darstellung und abstrahierender Fiktion sowie im Zusammentreffen einer zugleich poetisch-märchenhaften wie rational-kühlen Metapher einer erträumten vergangenen und einer entleerten neuen Welt, erkundet Katja Davar den Zusammenhang von technologischem Fortschritt und gesellschaftlichem Verfall.
Simone Jung