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Auf der Suche nach einer Liebe, die so entfernt von der Realität ist wie der Weg zu den Sternen weit. Gefangen im Alltag, ohne den Mut, einen Schritt nach vorne zu gehen, lässt Britt Dunse ihren Protagonisten durch seine Erinnerungen stolpern und das weit Entfernte, seine Liebe, herbei wünschen. „Nun warte ich, in der Hoffnung, ein weiteres Wunder möge kommen“ - in dieser Hoffnung verharrend, bestreitet der junge Mann sein Leben, erschlagen von Nichtigkeiten, die in seiner Vorstellung der Liebe weichen sollten, aber in der Realität beharrlich Raum einnehmen. Zwischen Konfetti, „Post-it“-Notizen und Papierbooten treffen sie sich - für einen Moment - um dann in unterschiedliche Richtungen weiter zu gehen. „Halt mich fest, bevor es zu spät ist“, singen die Papierkraninche - Symbole seiner Sehnsucht - und fliegen aus dem Alltag hinfort, versuchen, den Weg zu ihr zu finden. Norden ist eine romantisch traurige Interpretation der Liebe und ihrer Verwirklichung, der Ungleichheit und des Scheiterns, in der nüchternes Wohnen und Leben auf eine Gedankenwelt aus animiertem Origami trifft.
Kathrin Ann Bender