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* 1979 in Polen, lebt und arbeitet in Warschau POL
Studium an der National Film Television and Theatre School in Łódź POL
Ausstellungen [Auswahl]:
2014 The Soup, AC Institute, New York USA [S]
The Tower, Warsaw Chamber Opera, Warsaw POL
Sights and Sounds, Jewish Museum, New York USA
The Offence, Artists’ Film Biennial, ICA, London GBR
2013 The Views, Zachęta National Gallery, Warsaw POL
Reflection Centre for Suspended Histories. An Attempt, La Biennale do Venezia, Venice ITA
Deliberations on Economics Cooked Up In the Back Room. 30 Years of Wschodnia Gallery, Museum of Art,
Łódź POL
Leaving, Centre for Contemporary Art Ujazdowski Castle, Warsaw POL [S]
Fire-Followers, Hot Docs Film Festival, Toronto, CAN Present/Presence, Jan van Eyck Academie, Maastricht NED
Klee – ein absolut unscheinbares Gewächs. In Karolina Bregulas Kurzfilm OBRAZA (THE OFFENCE) übt jedoch genau diese Pflanze eine eigentümliche Faszination auf die Bürger einer konservativen Kleinstadt mit Plattenbau-Charme aus. Eine unerträgliche Ruhe und Antriebslosigkeit liegt über der Stadt, die Zeit scheint stehen zu bleiben. Doch in all der Langsamkeit, der Tristesse und Trägheit keimt etwas. Kleeblätter wachsen an den unmöglichsten Körperstellen einiger Menschen. Tagsüber verdeckt von der Kleidung, werden sie nachts unter Miniatur-Gewächshäusern gezüchtet. Vier Männer werden zum organisierten Klee-Anbau im Keller engagiert, Plastikbehälter und Erde in den Wohnungen versteckt. Woher kommt dieses heimliche Interesse an Klee? Der Film der polnischen Künstlerin folgt episodenhaft verschiedenen Charakteren, die sich der Anziehungskraft des Verbotenen nicht entziehen können, denn das Verbotene weckt Sehnsucht. Sehnsucht nach Freiheit, nach Leben – nach mehr. Diesen paradoxen Effekt, den das Verbotene auf die menschliche Psyche hat, nutzt der Bürgermeister in OBRAZA, um Veränderung zu bewirken. Doch mit dem Verbot kann er nur einen Keim pflanzen; die Veränderung entwickelt ihre eigene Dynamik. In welche Richtung sie läuft, ist nur zu erahnen.
Hannah Raspe