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ALINE BOUVY *1974 in Luxembourg, lebt in Brüssel BEL
Studium an der Jan van Eyck Academie, Maastricht NED und der Ecole de Recherche Graphique, Brüssel BEL
JOHN GILLIS *1972 in Belgien, lebt in Brüssel BEL
Studium an der Jan van Eyck Academie, Maastricht NED und der Ecole de Recherche Graphique, Brüssel BEL
Ausstellungen [Auswahl]
2012 THERE IS NOT AND NEVER HAS BEEN ANYTHING TO UNDERSTAND!, ASC Gallery, London, GBR
Prince at the Forum, Beacon Arts Building, Los Angeles USA
2011 Sharp Dull, Nosbaum & Reding, Luxembourg, LUX [S]
TALE - The After Lucy Experiment, Etablissement d'en face projects, Brussels, BEL
2010 Venusia, EMAF ArtBox, Osnabrück GER [S]
Heat in coupling, La Chaussette, Brussels, BEL [S]
2009 Peripatetics, vagabonds and other shapes, Le Temple, Paris, FRA [S]
Mercury Retrograde: Animated Realities, Bay 12 Gallery, Austin, Texas, USA
2008 Decoder, Contemporary Art Center [CAC] Vilnius LTU
Publish and be damned, Goethe Institute, New York USA
Angelockt von einer Perlenkette, wie ein Fisch vom Köder, beißt die Frau an. Verführt vom Wunsch nach Glanz und dem venusianischen Versprechen von Schönheit verleibt sie sich die Perlen ein, versteckt sich hinter lackierten Fingernägeln und erscheint nackt, doch maskiert, wie Fritz Langs Maschinen- Frau. Das Künstlerpaar Aline Bouvy und John Gillis collagiert in seiner Arbeit Venusia Ausschnitte aus Modemagazinen vor einem schwarzen Bildhintergrund und setzt sie in Bewegung. Auf diese Weise kreieren die Künstler eine surrealistisch anmutende animierte Collage, deren trashige Hochglanz-Ästhetik von einem monotonen Synthesizer Baroque R´n´B Soundtrack verstärkt wird. Ausgehend von dem entleerten Maskenblick der Frau tauchen immer wieder Augen als Motiv in dem von Bouvy und Gillis entworfenen Kosmos auf. Sie umkreisen und beobachten die unterschiedlichen Transformationen in den Bildsequenzen. Es scheint, als befüllten sie den offenen "Behälter" Frau mit Informationen aus dem gesellschaftlichen Umfeld, das zu einem Kontinuum aus Leibesinseln, Schmuck und Accessoires wird. In der letzten Einstellung durchlaufen Hunderte von Gesichtern aus Modemagazinen in rascher Schnittfolge eine Maske und erwecken so die leere Hülle der mechanischen Puppe zum Leben. Sie dekonstruieren die Illusion einer aus Individuen bestehenden Gesellschaft und entlarven diese als Projektionsfläche eines fetischisierten Schönheitskultes.
Jakob Pürling