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Siri Harr Steinvik
*1969 in Sortland NOR, lebt und arbeitet in Oslo NOR
Studium an Kunsthøgskolen i Oslo NOR und Statens håndverks- og kunstindustriskole, Fakultät Malerei Oslo NOR
Ignas Krunglevičius
*1969 in Kaunas LTU, lebt und arbeitet in Oslo NOR
Studium an der Norges musikkhøgskole, Oslo NOR
Ausstellungen [Auswahl]:
Siri Harr Steinvik
2010 Photos of clothes, Galleri Tipi, Oslo NOR
2009 Nuclear power plants, Podium, Oslo NOR
2008 Magic Systems, Tromsø kunstforening, Tromsø NOR
2007 Bandits-Mages Festival in Bourges FRA
Ignas Krunglevičius
2014 You Imagine What You Desire, 19th Biennale of Sydney AUS
2013 NWUO. Høstutstillingen 2013, Kunstnerneshus, Oslo NOR
Interrogation, Hartware MedienKunstVerein, Dortmunder U, Dortmund GER
2012 Gradients. Huddersfield Contemporary Music Festival GBR
I Know Who You Are, I Know What You Do, Podium, Oslo NOR [S]
2011 In the End Was the Word, Ursula Blickle Stiftung, Kraichtal-Unteröwisheim GER
Attribution, Oslo Kunstforening, Oslo NOR [S]
2010 Nam June Paik Award 2010, Museum Kunst Palast, Düsseldorf GER
Aando Fine Art, Berlin GER [S]
2009 Oslo Kunstforening (N) 26th Kassel Documentary Film and Video Festival, Kassel GER
Ultima. contemporary music festival, Oslo NOR
Ein Text im Vorspann gibt dem Betrachter zunächst die nötigen Hintergrundinformationen. Is that all there is? dokumentiert das 25jährige Jubiläum einer Turbine des Kernkraftwerks im litauischen Visaginas, dessen erster Reaktor infolge der EU-Auflagen zum Beitritt des baltischen Staates wenige Tage nach den Feierlichkeiten stillgelegt werden soll. Verwackelte Amateurbildaufnahmen zeigen ein Paar, das auf der Bühne den nächsten Beitrg ankündigt: Es wird ein Film über das Kraftwerk und seine Mitarbeiter gezeigt. Dazu fährt Siri Harr Steinviks Kamera in eine frontale Position zur Bühne und verschafft somit auch dem Betrachter des Videos einen Perspektivwechsel. Doch die Mikrofone auf der Bühne verhindern einen ungestörten Blick auf den Film im Film. Sie entwickeln ein Schattenspiel auf der Leinwand, schaffen Metaebene und werdne zu einem eigenständigen Element. Personen, die immer wieder durch das Bild laufen, erhöhen die Distanz zum Abgefilmten. Das Video ist mit einer Mischung aus bekannten Musikstücken des Klassikrepertoires unterlegt, was den 'feierlichen' Anlass der dokumentierten Veranstaltung betont. Und so schwankt die Betriebsfeier wie auch der projizierte Film zwischen Nostalgie und kommunistischer Propaganda. Der Betrachter von Is that all there is? findet sich mithin in der skurrilen Inszenierung einer Scheinwelt wieder, die von Siri Harr Steinvik und Ignas Krunglevicius kritisch beleuchtet wird.
Cécile Zachlod